FUTTERUMSTELLUNG BEI KATZEN
Eine artgerechte und ausgewogene Ernährung ist die Basis für eine gute Gesundheit und gehört damit zur Vorsorge. Daher nehme ich bei einer Beratung, Untersuchung oder Behandlung immer auch die Fütterung genau unter die Lupe.
Eine Krankheit kann viele Väter haben, aber die Mutter jeder Krankheit ist die falsche Ernährung.
chinesisches Sprichwort
Aber was heißt nun eigentlich artgerecht?
Artgerecht heißt: So nah wie möglich an der natürlichen Ernährungsweise!
Trockenfutter, egal in welcher Zusammenstellung, gehört leider nicht dazu.
Mit nur etwa 8-10% Feuchtigkeit ist es einfach, wie der Name schon sagt, viel zu trocken und belastet und schädigt damit auf Dauer die Nieren und die Harnwege. Um auf 80% Feuchte in der Nahrung zu kommen, müssten zu jeder Mahlzeit mehrere Schüsseln Wasser getrunken werden. Das macht leider keine Katze. Unsere Schmusetiger sind eher „trinkfaul“ (wie man Katzen zum Trinken animieren kann siehe Tipps und Tricks), nicht umsonst sind Nierenerkrankungen die Todesursache Nr.1.
Somit ist Trockenfutter, wie eine Freundin von mir so schön sagt : „ein Tod auf Raten“.
Eine Fütterung mit Nagern, Vögeln, Eintagsküken und Insekten ist für die Halter von Kleinkatzen und Hybridrassen höherer Generationen ein Alltag, für normale Hauskatzen aber viel zu umständlich. Eine gute Alternative ist hier ein hochwertiges Nassfutter mit viel Fleisch, am besten in Lebensmittelqualität, ohne Getreide, Mais oder Soja.
Mein Favorit ist die Tiernahrung von VetConcept oder Xantara.
Wenn Sie Fragen zu diesen Produkten haben, wenden Sie sich einfach an mich. Eine Beratung dazu ist kostenlos.
Der Wassergehalt von Feuchtnahrung beträgt ungefähr 80 %, so wie bei den Beutetieren und entspricht damit auch der natürlichen Katzennahrung. Ein gutes Nassfutter mit natürlichen Zutaten ist zwar teurer als eine Dose aus dem Supermarkt, Sie können damit aber viele unnötige Erkrankungen und Beschwerden vermeiden und sparen dadurch hohe spätere Tierarztkosten. In den letzten Jahren haben Erkrankungen wie Nierensteine, Zahnprobleme, Hautprobleme, Allergien, Durchfall oder Verstopfung, Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, Übergewicht und Diabetes drastisch zugenommen. Die meisten davon sind ernährungsbedingt.
Einen großen Anteil daran haben minderwertige Zutaten, chemische Zusätze sowie Konservierungsstoffe in der Tiernahrung. Da hilft nur eine Umstellung.
Viele Halter stellen sich allerdings die Frage - wie kann ich der Madame oder dem Monsieur das neue Futter schmackhaft machen?
Ähnliche Zutaten
Viele Katzen haben Vorlieben für besondere Fleischsorten. Wenn Ihre Katze also z.B. am liebsten Ente frisst, sollte das neue Futter auch Ente als Hauptzutat haben.
Besondere Belohnung
Jenen Katzen, die es gewöhnt sind beim (Clicker-) Training eine Belohnung zu bekommen, können Sie für den Anfang ein kleines Häppchen als Leckerli anbieten.
Zwei-Schüssel-Methode
Eine einfache Methode, die bei vielen Katzen funktioniert. Man stellt einfach einige Tage eine zweite Schüssel mit dem neuen Futter neben die normale Futterschüssel. Auch wenn es vielleicht nicht gleich gefressen wird, die Katze gewöhnt sich langsam an den Geruch und probiert es früher oder später. Das ursprüngliche Futter kann danach weggelassen werden.
Austricksen
Wenn Sie das Futter auf die Pfoten und um die Schnauze herum schmieren, wird sich die Katze ablecken und stellt eventuell fest, dass es sogar gut schmeckt. Probieren Sie dann ein kleines Schälchen daneben hinzustellen.
Temperatur
Sie können das gesunde Nassfutter vor dem Füttern mit einem Schuss Wasser oder selbstgemachter Brühe (siehe Tipps und Tricks) etwas erwärmen. Warmes Futter riecht intensiver und steigert damit den Appetit, außerdem hat es die Körpertemperatur einer selbst gejagten Maus.
Ruhe
Wenn Sie Ihrer Katze das neue Futter anbieten, dann sollten Sie nicht daneben stehen und erwartungsvoll beobachten, ob sie es fressen wird. Tun Sie, was Sie sonst immer während der Fütterung machen. Anstarren kann die Katze misstrauisch werden lassen oder sie beunruhigen.
Die Menge langsam steigern
Katzen machen es uns manchmal nicht einfach, denn manche sind mit der Zeit richtige Trockenfutter-Junkies geworden. Und deshalb sollten sie auch langsam „entwöhnt“ werden. Eine starke Futterumstellung sollten Sie nicht von heute auf morgen durchführen, denn das würde höchstwahrscheinlich mit heftigen Magen-Darm Problemen enden.
Außerdem haben uns unsere Haustiere fest „im Griff“ und wissen ganz genau wie sie das bekommen, was sie wollen.
Für den Anfang reicht es schon, einen kleinen Löffel Nassfutter zu dem gewohnten Trockenfutter zu mischen. Sollte die Katze es ignorieren, verzweifeln Sie nicht, verwenden Sie eine kleinere Menge, bis es, gut vermengt, aufgefressen wird. Wenn es dann gut angenommen wird, können Sie die Menge an Nassfutter langsam steigern und die des Trockenfutters minimieren.
Immer frisch
Nassfutter sollte nicht lange offen liegen bleiben. Wenn es im Sommer nach einer halben Stunde nicht gefressen wird, entsorgen Sie es lieber. Es trocknet aus und lockt Fliegen an. Die könnten Erreger wie Giardien übertragen.
Übrigens, ist Ihnen aufgefallen, dass Fliegen Trockenfutter nicht als etwas Essbares erkennen ? Das sollte Ihnen zu denken geben.
Da Sie am Anfang nur kleine Mengen verfüttern, kaufen Sie die Dosen gleich mit einem passenden Deckel. Zugedeckt kann das Futter im Kühlschank 1-2 Tage feucht und frisch aufbewahrt werden. Bei größeren Dosen können Sie einen Teil des Futters in Eiswürfelformen, kleine Tupperdosen oder Zipbeutel portionieren und einfrieren.
Mehrere kleine Mahlzeiten
Sollte Ihre Katze einen Futterautomat haben, fangen Sie mit der Umstellung am besten am Wochenende oder wenn Sie Urlaub haben an. Denn der Automat ist ungeeignet (es sei denn, Sie haben einen Automaten, der Nassfutter serviert). Stellen Sie dann alle 2-3 Stunden ein kleines Schälchen mit dem „Futtermix“ hin. Im besten Fall wird dann jedes Mal alles leer gefuttert. Achten Sie hierbei aber auf die Gesamtmenge an Futter!
Wenn Sie berufstätig sind, füttern Sie nach dem Aufstehen. Stellen Sie dann eine weitere Portion bereit bevor Sie aus dem Haus gehen und dann erst wieder, wenn Sie nach Hause kommen. Die Katze wird sich dann umso mehr auf das Futter freuen und es liebend gerne annehmen. Eine weitere Portion könnte dann gerne abends und vor dem Schlafengehen folgen. Auch diese Fütterungsweise entspricht dem natürlichen Jagdverhalten der Katze - mehrmals am Tag jagen zu gehen und Beute zu schlagen, aber auch ein paar Stunden ohne „Jagderfolg“ zu überstehen.
Lassen Sie allerdings Ihre Katze nicht allzu lange hungern. Bei übergewichtigen Katzen kann schon eine 24- stündige Pause ohne Nahrung zu gesundheitlichen Problemen führen.
Natürliche Lockstoffe
Verweigert die Katze das gesündere Nassfutter, dann können Sie verschiedene „natürliche Lockstoffe“ darüber geben (z. B. geriebenen Parmesan, Bierhefeflocken, Rinderfett, Thunfischwasser oder die schon erwähnte selbstgemachte Brühe).
Leckerlies
Als Beschäftigung oder Belohnung ist Nassfutter allerdings nicht immer besonders gut geeignet. Wenn Sie weiterhin etwas „Trockenes“ geben möchten, dann achten Sie bitte darauf, dass es sich um reines, luftgetrocknetes Fleisch ohne Zusätze handelt - z. B. Putensticks oder getrocknete Hähnchenhälse aus meinem Xantara - Shop. Diese sind übrigens auch eine gute Zahnpflege für Ihren Stubentiger.
Sie können die gewünschten Leckerlis außerdem auch selbst im Ofen oder mit einem Dörrautomaten herstellen.
Hier noch ein letzter Tipp
Wenn Sie sicher gehen wollen, dass Ihre Katze gut ernährt wird und alle wichtigen Mineralstoffe und Spurenelemente erhält, dann kann eine Fellanalyse Klarheit schaffen und dazu noch eine mögliche Belastung mit toxischen Elementen aufdecken. Dazu sind nur etwa zwei Esslöffel Fellhaare von Rücken, Nacken oder Brust nötig, die dicht an der Haut abgeschnitten oder abrasiert und dann in ein veterinärmedizinisches Labor eingesendet und untersucht werden. Für die Analyse dürfen keine ausgebürsteten (tote) Haare benutzt werden!
Die Kosten dieser Untersuchung betragen etwa 100 – 150 € (kleines oder großes Fellmineralien-SCREEN). Bei Fragen können Sie sich gerne an mich wenden.
Das Wichtigste bei der Umstellung ist Konsequenz, Ausdauer und Geduld!!!
Manchmal dauert es eben mehrere Wochen, bis sich die Katze an das neue Futter gewöhnt hat.
Aber es lohnt sich!
Eine Umstellung auf eine gesunde und artgerechte Nassnahrung schenkt Ihrer Samtpfote unter Umständen ein hohes Alter mit entsprechender Lebensqualität.
Guten Appetit !
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